Unerwünschte Reaktionen auf direktes Füllungsmaterial auf Kunststoffbasis

ADOPTED by FDI General Assembly September, 2006 in Shenzhen, China

September, 2009

Singapore

Singapore

Direkte Füllungsmaterialien auf Kunststoffbasis kommen in der restaurativen und präventiven Zahnmedizin umfassend zum Einsatz.

Da diese Materialien nicht vollständig polymerisieren, können freie Monomere aus der Kunststoffmatrix austreten mit potenziell schädlichen Wirkungen auf den Patienten. Die Menge der auslaugbaren Komponenten ist bei nicht ausreichend gehärteten Kunststoffen typischerweise größer.

In seltenen Fällen haben einzelne Patienten über Haut- oder Schleimhautreaktionen auf kunststoffbasierendes Füllungsmaterial berichtet, dazu gehören auch anaphylaktische oder lichenoide Reaktionen sowie andere allergische Reaktionen. Bei den meisten unerwünschten Reaktionen blieben die Symptome jedoch auch nach Entfernung der Restaurationen, der Versiegelungen oder des Zahnersatzes aus kunststoffbasierenden Materialien bestehen.

Zahnärzte können durch Einatmen oder über Hautkontakte eine Exposition durch Kunststoffmonomere erfahren. Schädliche Wirkungen infolge eines direkten Kontakts mit nicht ausreichend ausgehärteten Kunststoffen können zu dermatologischen Reaktionen wie Dermatitis oder Ekzemen führen. Latex- und Vinylhandschuhe sind für die Monomere in kunststoffbasierenden Materialien durchlässig und bieten deshalb keine ausreichende Sperrwirkung.

Erklärung

Da Monomere in kunststoffbasierenden Füllungsmaterialien bei Patienten zu Hautund Schleimhautreaktionen und bei Zahnärzten und ihrem Team zu dermatologischen Reaktionen führen können, empfiehlt die FDI folgende Maßnahmen:

  • Zahnärzte müssen wissen, dass kunststoffbasierende Materialien bei Patienten potenziell zu unerwünschten Reaktionen führen können.

  • Kunststoffbasierende Materialien müssen entsprechend den Anleitungen des Herstellers gründlich aushärten.

  • Zahnärzte und ihre Mitarbeiter sollten Instrumente verwenden, um kunststoffbasierende Materialien zu verarbeiten und um Hautkontakt mit nicht ausgehärteten Kunststoffen zu vermeiden

  • Zahnärzte und ihre Mitarbeiter müssen wissen, dass Latex- und Vinylhandschuhe keine wirksamen Sperreigenschaften gegenüber Kunststoffmonomeren haben.

Further reading

  • Fan PL, Meyer DM. Adverse Reactions to Resin-based Direct Filling Materials. Int Dent J - In press 2007.
  • Hensten-Pettersen A. Skin and mucosal reaction associated with dental materials. Eur J Oral Sci 1998 106: 707-712.
  • Hensten-Pettersen A, Jacobsen N. The role of biomaterials as occupational hazards in dentistry. Int Dent J 1990 40: 159-166.

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